Krampfadern

 

Wie entstehen Krampfadern ?

 

Das Wort "Krampfadern" leitet sich vom  althochdeutschen Begriff  "krimpfan" = "krümmen") ab. "Krampfadern sind also "gekrümmte" Adern. Der medizinische Begriff  lautet "Varizen", die Krankheit wird als "Varicosis" bezeichnet.

 

Krampfadern sind vergrößerte und erweiterte Venen am Bein, die meist geschlängelt vor allem an der Innenseite des Beines bzw. hinten von der Kniekehle in den Unterschenkel ziehen. 

 

Allein in Deutschland leiden etwa die Hälfte der Frauen und fast ein Drittel der Männer an Krampfadern. Die starke Zunahme von Venenerkrankungen wird auf das bewegungsarme Leben in den modernen Industriegesellschaften zurückgeführt. Aber auch bei Naturvölkern sind Venenerkrankungen bekannt.

 

Die Venen (Blutadern) sind die Blutgefäße, welche das (sauerstoffarme, nährstoffarme Blut) aus den Beinen zum Herz zurücktransportieren. Dieser Transport erfolgt gegen die Schwerkraft "von unten nach oben". Möglich wird dies durch die "Muskelpumpe", d.h. die Muskeln des Beins drücken die Venen bei jedem Schritt zusammen und pressen so das Blut nach oben. Damit das Blut beim Erschlaffen des Muskels nicht wieder zurückfließt, sind in den Venen Klappen eingebaut, welche sich schließen und das Blut am zurückfließen hindern.

 

Sind diese Venenklappen defekt "(insuffizient"), fließt das Blut ins Bein zurück und staut sich in den Beinvenen. Dies führt zu einer Überdehnung der Venen, es entstehen Krampfadern.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

By National Heart Lung and Blood Institute. (Varicous veins.) [Public domain], via Wikimedia Commons​

 

 

Häufige Ursachen für das Auftreten von Krampfadern sind:

  • familiäre Anlage (Vererbung)
  • Alter
  • Schwangerschaften
  • sitzende oder stehende berufliche Tätigkeit

 

Seltene Ursachen:

  • Frühere tiefe Venenthrombosen
  • Tumore im Beckenbereich

 

 

Warum sollten Krampfadern behandelt werden ?

 

Krampfadern machen nicht zwangsläufig Beschwerden. Häufige Beschwerden sind:

  • "Schwere" Beine

  • Schwellung

  • Spannungsgefühl

  • Ziehender Schmerz

  • Nächtliche Beinkrämpfe

  • Juckreiz

  • Bräunliche Hautverfärbungen

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

By Nini00

[CC BY-SA 3.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)], via Wikimedia Commons

 

 

Wenn die venöse Stauung jahrelang besteht, führt dies immer mehr zu einer "Unterernährung" des Beins, es enthält über Jahre zuviel "verbrauchtes" und zu wenig "frisches" Blut. Mit der Zeit bilden sich Schäden an Haut, Unterhautfettgewebe und Muskulatur, es droht ein "offenes Bein" (Ulcus cruris). 

 

Zusätzlich kann es zu Venenentzündungen und oberflächlichen Thrombosen sowie Blutungen aus den manchmal sehr empfindlichen Venen unter der Haut kommen.  

 

Krampfadern sind also kein kosmetisches Problem, sondern führen langfristig unbehandelt zu schweren Schäden am Gewebe. Die Behandlung sollte also möglichst in einem Stadium erfolgen, in dem noch keine größeren Schäden aufgetreten sind.

 

 

Notwendige Voruntersuchungen

 

Am Anfang steht die körperliche Untersuchung durch den Arzt. Genaueres lässt sich dann mit verschiedenen Apparaten feststellen:

 

Wir haben die Möglichkeit, mit Hilfe von modernsten Ultraschallgeräten das Venensystem so genau darzustellen, dass die kranken Stellen im oberflächlichen und tiefen Venensystem aufgefunden werden können. Die sonst übliche röntgenologische Darstellung der Venen mit Kontrastmittel ist nur noch in Ausnahmefällen nötig.

 

 

Operationsverfahren

 

Mit Hilfe der Voruntersuchungen ist nun eine Entscheidung über die richtige Behandlungsmöglichkeit möglich:

Bei sehr gering ausgeprägten Krampfadern mit wenig Beschwerden kann eine chirurgische Behandlung gar nicht notwendig sein, eventuell können Verödung oder das Tragen eines Kompressionsstrumpfes bereits ausreichen.

 

Bei mäßig ausgeprägten Krampfadern mit gesunden Mündungen der großen Stammvenen in Leiste und Kniekehle kann die chirurgische Unterbindung der kranken Durchtrittsstellen durch einen kleinen Schnitt und die Entfernung der Seitenäste durch kleinste Stiche ausreichen.

 

Bei stark ausgeprägten Krampfadern und kranken Mündungen der Stammvenen in Leiste und Kniekehle sollte in der Regel die Stammvene entfernt oder zerstört werden.

 

Klassische Stripping - Operation:

Bei der klassischen Stripping - Operation wird die Stammvene an der Mündung abgebunden und der kranke Teil ganz entfernt. Meistens ist dies durch zwei kleine Schnitte in der Leiste und auf Höhe des Sprunggelenks möglich. Für diesen Eingriff empfehlen wir eine Vollnarkose.

 

Radiofrequenzablation:

Bei der modernen Radiofrequenzablation, die auch problemlos in lokaler Betäubung erfolgen kann, wird über einen kleinen Einstich unter Ultraschallkontrolle ein Katheter in die Stammvene eingeführt und diese dann "von innen" durch Hitze zerstört. Im Gegensatz zur Operation treten nach dem Eingriff deutlich weniger Schmerzen auf und es entstehen keine Narben.

Die Radiofrequenzablation wird bereits von vielen (jedoch nicht allen) Krankenkassen übernommen.

 

Mögliche Komplikationen

Den Erfolg seiner Behandlung und ihre absolute Risikofreiheit kann kein Arzt garantieren. Die allgemeinen Gefahren ärztlicher Eingriffe, wie Infektionen, Thrombosen und Embolien sowie Nebenverletzungen von größeren Blutadern und Nerven, sind Dank der Fortschritte der Medizin aber viel seltener geworden. Wir können auch viel mehr dagegen tun, wie zum Beispiel die tägliche Gabe von Antithrombosespritzen für die erste Zeit nach der Operation bei den ausgedehnteren Eingriffen.

Als spezielle Komplikationen können Nachblutungen auftreten oder durch Schädigung von benachbarten Nervenfasern gelegentlich Gefühlstörungen in kleinen Hautbezirken. In einigen Fällen kann es zu vorübergehenden, in selten Fällen auch zu bleibenden Schwellungen und Lymphstauungen kommen. Zur Vorbeugung müssen Sie für einige Zeit nach der Operation einen Kompressionsstrumpf tragen. Vor allem bei einer entsprechenden Veranlagung können auffällige Narben durch überschießende Narben- oder Keloidbildung oder auch Hautverfärbungen auftreten.

 

Verhaltensregeln für den Venenpatienten:

Kalte Beingüsse oder kaltes Duschen. Auch mehrmals am Tage

Laufen oder Liegen ist besser als Stehen oder Sitzen Trainieren Sie Ihre Beine. Laufen und Gehen Sie soviel wie möglich. Radfahren und Schwimmen (nicht im Thermalbad) sind gut für die Beine.

Zehenstände machen. Im Liegen Fußspitze in Richtung Körper ziehen. Zehen im Wechsel krallen.

Beim Sitzen Beine hoch lagern. Auch nachts Beine erhöht lagern.

Wärme meiden. Sauna ist erlaubt, wenn danach abgekühlt wird und Beine hoch gelagert werden



 

Dr. S. Pommer

Dr. M. Eckert

S. Schallmaier

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