Was ist ein Leistenbruch?
Unter einem Leistenbruch versteht man eine sackartige Ausstülpung des Bauchfells durch eine Lücke in der Bauchdecke. Dabei treten Eingeweideteile (der Bruchinhalt) durch den so genannten Leistenkanal oder in seiner Nähe aus dem Bauchraum aus. Durch den Leistenkanal ziehen beim Mann der Samenstrang und die Blutgefäße zum Hoden, bei der Frau das Mutterband zur Gebärmutter.
Der Leistenbruch ist die häufigste Erkrankung, die chirurgisch behandelt wird. Männer sind viermal häufiger betroffen als Frauen. Die meisten Leistenbrüche sind ungefährlich, trotzdem können schwere Komplikationen auftreten.
Es gibt zwei verschiedene Formen:
Wie entsteht ein Leistenbruch?
Die meisten Brüche sind angeboren, eine direkte Ursache kann daher nicht angegeben werden.
Faktoren, die die Entstehung eines Leistenbruches fördern können, sind Druckerhöhung im Bauchraum zum Beispiel bei Husten, Verstopfung, Schwangerschaft, oder beim Heben schwerer Lasten. Übergewicht kann auch ein auslösender Faktor sein.
Welche Symptome können auftreten?
Wie stellt der Arzt die Diagnose?
Weitere apparative Untersuchungen bringen keine zusätzlichen Informationen und können daher unterbleiben.
Behandlungsmöglichkeiten
Da sich ein Bruch niemals von selbst zurückbildet, sondern nur immer größer wird, sollte jeder Leistenbruch operiert werden. Dadurch kann eine Einklemmung vermieden werden. Mit modernen Verfahren können Operationen sehr oft ambulant durchgeführt werden. Schonende Verfahren erlauben auch operative Therapien bei großen Brüchen und Risikopatienten.
Die Größe des Leistenbruches nimmt im allgemeinen im Laufe von Monaten bis Jahren immer mehr zu. Bruchband oder Stützkorsette sind in vielen Fällen eher schädlich als nützlich, keinesfalls tragen sie zur Heilung bei.
Die operative Versorgung eines Leistenbruchs kann entweder "offen" über einen kleinen Schnitt in der Leiste oder "laparoskopisch" ("Schlüsselloch-Chirurgie) erfolgen.
Bei der offenen Versorgung wird über einen schrägen Schnitt in der Leiste der Bruch freigelegt. Nach Zurückschieben des Bruchinhaltes wird der Bruchsack unterbunden und abgetragen. Bei der herkömmlichen Methode wird durch Raffen der Muskulatur und der Muskelhaut der Leistenkanal verkleinert, bei Frauen auch ganz verschlossen. Bei Männern verbleibt Raum für den Samenstrang.
Mit Ausnahmen sehr kleiner Brüche ist die Versorgung mit einem Netz das Verfahren der Wahl.
Bei der laparoskopischen Versorgung werden über 3 kleine Einstiche eine Kamera und 2 lange, feine Instrumente in den Bauchraum eingeführt. Der Leistenbruch wird dargestellt, der Bruch in den Bauchraum zurückverlagert und ein Kunststoffnetz vor das Loch in der Bauchdecke platziert, so daß kein Bauchinhalt mehr austreten kann.
Vorteile dieser modernen Operationsverfahren sind:
Komplikationen
In der Regel verlaufen Bruchoperationen ohne Komplikationen. Trotz größter Sorgfalt können jedoch vereinzelt Zwischenfälle auftreten:
Operation
Durch das Angebot des Ambulanten Operierens möchten wir Ihnen ermöglichen, die Zeit vor und nach der Operation in Ihrer gewohnten, vertrauten Umgebung zu verbringen.
Es kann sein, dass wir einen ambulanten Eingriff aus gesundheitlichen Gründen nicht verantworten können. Auch stellen wir die grundsätzliche Bedingung, dass eine weitere Person für die ersten zwei Tage nach der Operation bei Ihnen anwesend ist.