Leistenbruch

Was ist ein Leistenbruch?

Unter einem Leistenbruch versteht man eine sackartige Ausstülpung des Bauchfells durch eine Lücke in der Bauchdecke. Dabei treten Eingeweideteile (der Bruchinhalt) durch den so genannten Leistenkanal oder in seiner Nähe aus dem Bauchraum aus. Durch den Leistenkanal ziehen beim Mann der Samenstrang und die Blutgefäße zum Hoden, bei der Frau das Mutterband zur Gebärmutter.

Der Leistenbruch ist die häufigste Erkrankung, die chirurgisch behandelt wird. Männer sind viermal häufiger betroffen als Frauen. Die meisten Leistenbrüche sind ungefährlich, trotzdem können schwere Komplikationen auftreten.

 

Es gibt zwei verschiedene Formen:

  • Der häufigere indirekte Leistenbruch (60 bis 70 Prozent): Vor allem Kinder, Neugeborene oder junge Menschen (mehr Männer als Frauen) sind davon betroffen. Insgesamt sind Jungen häufiger betroffen als Mädchen. Der indirekte Bruch ist am häufigsten angeboren. Hierbei tritt der Bruchinhalt entlang des Samenstrangs oder Mutterbandes aus.
  • Der seltenere direkte Leistenbruch (30 bis 40 Prozent): Er tritt bei Erwachsenen auf und betrifft besonders ältere Männer. Diese Form des Leistenbruchs ist fast immer erworben. Der Bruchinhalt tritt hier direkt durch die geschwächte Hinterwand des Leistenkanals aus dem Bauchraum aus.

 

Wie entsteht ein Leistenbruch?

Die meisten Brüche sind angeboren, eine direkte Ursache kann daher nicht angegeben werden.

Faktoren, die die Entstehung eines Leistenbruches fördern können, sind Druckerhöhung im Bauchraum zum Beispiel bei Husten, Verstopfung, Schwangerschaft, oder beim Heben schwerer Lasten. Übergewicht kann auch ein auslösender Faktor sein.

 

Welche Symptome können auftreten?

  • Vorwölbung im Bereich der Leiste, die so genannte Bruchgeschwulst
  • Leichter, ziehender Schmerz in der Bruchregion, der sich beim Abtasten verstärk. Der Schmerz kann auch in den Hoden ausstrahlen.
  • Gelegentlich Bauchschmerzen
  • Sind die Eingeweide eingeklemmt, treten starke Schmerzen und Erbrechen auf.

 

Wie stellt der Arzt die Diagnose?

  • Körperliche Untersuchung (Abtasten)
  • Untersuchung, ob der Bruchinhalt in den Bauchraum zurückgedrängt werden kann
  • Eine Ultraschall-Untersuchung (Sonographie) kann für die Diagnose hilfreich sein.

Weitere apparative Untersuchungen bringen keine zusätzlichen Informationen und können daher unterbleiben.

 

Behandlungsmöglichkeiten

Da sich ein Bruch niemals von selbst zurückbildet, sondern nur immer größer wird, sollte jeder Leistenbruch operiert werden. Dadurch kann eine Einklemmung vermieden werden. Mit modernen Verfahren können Operationen sehr oft ambulant durchgeführt werden. Schonende Verfahren erlauben auch operative Therapien bei großen Brüchen und Risikopatienten.

Die Größe des Leistenbruches nimmt im allgemeinen im Laufe von Monaten bis Jahren immer mehr zu. Bruchband oder Stützkorsette sind in vielen Fällen eher schädlich als nützlich, keinesfalls tragen sie zur Heilung bei.

 

Die operative Versorgung eines Leistenbruchs kann entweder "offen" über einen kleinen Schnitt in der Leiste oder "laparoskopisch" ("Schlüsselloch-Chirurgie) erfolgen.

 

Bei der offenen Versorgung wird über einen schrägen Schnitt in der Leiste der Bruch freigelegt. Nach Zurückschieben des Bruchinhaltes wird der Bruchsack unterbunden und abgetragen. Bei der herkömmlichen Methode wird durch Raffen der Muskulatur und der Muskelhaut der Leistenkanal verkleinert, bei Frauen auch ganz verschlossen. Bei Männern verbleibt Raum für den Samenstrang.

Mit Ausnahmen sehr kleiner Brüche  ist die Versorgung mit einem Netz das Verfahren der Wahl. 

 

Bei der laparoskopischen Versorgung werden über 3 kleine Einstiche eine Kamera und 2 lange, feine Instrumente in den Bauchraum eingeführt. Der Leistenbruch wird dargestellt, der Bruch in den Bauchraum zurückverlagert und ein Kunststoffnetz vor das Loch in der Bauchdecke platziert, so daß kein Bauchinhalt mehr austreten kann. 

 

Vorteile dieser modernen Operationsverfahren sind:

  • Die postoperativen Schmerzen sind wegen der kleineren Verletzung und der fehlenden Spannung erheblich geringer.
  • Das Wiederauftreten des Bruches ist erheblich seltener geworden.
  • Die bisher erhebliche Einschränkung der körperlichen Aktivität nach der Operation ist geringer und kürzer.

 

Komplikationen

In der Regel verlaufen Bruchoperationen ohne Komplikationen. Trotz größter Sorgfalt können jedoch vereinzelt Zwischenfälle auftreten:

  • Leichte Nachblutungen und Blutergüsse treten gelegentlich in den ersten Tagen nach der Operation auf, bedürfen aber meist keiner Behandlung.
  • Wie bei jeder Operation kann es zu Wundheilungsstörungen kommen, Eiteransammlungen müssen eröffnet werden.
  • Das Risiko von Nebenverletzungen an Bauchorganen und Blutgefäßen ist selten, kann aber nach Voroperationen und bei schwierigen anatomischen Verhältnissen erhöht sein, Schädigungen können zu Bauchfellentzündungen und Verwachsungen führen.
  • Verletzungen von Hautnerven entstehen bei jedem Hautschnitt und können zu Taubheitsgefühl und Schmerzen führen.
  • Überschießende und störende Narben entstehen bei Veranlagung oder nach Wundinfektionen.
  • Thrombosen und Embolien sind sehr selten, können aber lebensbedrohliche Folgen haben. Zur Verringerung des Risikos bekommen Sie von uns Antithrombosespritzen.

 

Operation

  • Die Operation wird in Narkose durchgeführt, bitte halten Sie sich an die Maßnahmen, die Ihnen vom Narkosearzt im Vorbereitungsgespräch mitgeteilt werden.
  • Nach der Operation verbringen Sie einige Stunden im klinikgerechten Aufwachzimmer, bis sie nach einer Kontrolluntersuchung nach Hause entlassen werden können.
  • Sie können sich von einer Begleitperson mit dem PKW nach Hause bringen lassen.
  • Nach Operationen in Narkose sind Sie am selben Tag manchmal müde, auch kann es beim Stehen oder Sitzen zu Kreislaufproblemen kommen. Beides lässt sich durch Hinlegen und Ausruhen einfach beheben. Ansonsten können Sie sich den Beschwerden entsprechend frei bewegen.
  • Falls Sie Wundschmerzen bekommen, so nehmen Sie in den ersten Tagen von den rezeptierten Tabletten. Denken Sie daran, dass eine frühzeitig eingenommene Schmerztablette Ihnen ein stressfreies Ausruhen und Schlafen ermöglichen kann und hilft, im Endeffekt die Menge an eingenommenem Schmerzmittel zu vermindern.

 

Durch das Angebot des Ambulanten Operierens möchten wir Ihnen ermöglichen, die Zeit vor und nach der Operation in Ihrer gewohnten, vertrauten Umgebung zu verbringen.

Es kann sein, dass wir einen ambulanten Eingriff aus gesundheitlichen Gründen nicht verantworten können. Auch stellen wir die grundsätzliche Bedingung, dass eine weitere Person für die ersten zwei Tage nach der Operation bei Ihnen anwesend ist.



 

Dr. S. Pommer

Dr. M. Eckert

S. Schallmaier

Dr. D. Servis

 

Steinhofgasse 7
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